Internetradioempfänger ermöglichen es, Webradio-Angebote auch in Küche, Bad oder auf der HiFi-Anlage im Wohnzimmer zu empfangen. Wir erklären Ihnen, wie Internetradio auch ohne PC funktioniert und wo die Vor- und Nachteile der Geräte liegen.
Internetradio ist seit jeher ein faszinierendes Medium, kann man auf diesem Weg doch Radiostationen aus aller Welt in bester Qualität hören. Als Mitte der 1990er-Jahre die ersten Radiostationen ihre Programme auch im Netz streamten, war anfangs über das analoge Modem maximal Mittelwellen-Qualität möglich. Mit dem Aufkommen von Breitbandanschlüssen konnte die Streaming-Qualität dann aber klar gesteigert werden – heute ist UKW- oder gar HiFi-Qualität beim Webradio die Regel. Seit der Verbreitung von drahtlosen Internetverbindungen über WLAN ist der Empfang von Radiosendern über das Internet drahtlos direkt über den Router möglich und damit noch unabhängiger vom PC.
Inzwischen gibt es eine stattliche Anzahl an Internetradioempfängern, über die es möglich ist, die riesige Auswahl an Webradio-Angeboten und Podcasts auch in Küche, Bad oder auf der HiFi-Anlage im Wohnzimmer zu empfangen. Mittlerweile ist es dank schneller Mobilfunkverbindungen ab 3G/UMTS auch möglich, Webradio unterwegs, beispielsweise mit dem Smartphone zu hören. Wir erklären Ihnen in diesem Ratgeber, wie Internetradio auch ohne PC funktioniert.
Portabel für Bad und Küche oder System für die ganze Wohnung
Obwohl sich einige Geräte auch mittels Ethernet direkt mit dem Breitbandanschluss verbinden lassen, ist ein WLAN-Router empfehlenswert, da dieser die Unabhängigkeit erhöht – wer will schon gerne ein langes Kabel vom Wohnzimmer zum Anschluss im Flur legen? Bei der Wahl des Gerätes sollte zudem zunächst geprüft werden, ob man Internetradio eher mit einem stationären Empfänger als Bestandteil der HiFi-Anlage im Wohnzimmer oder mit einem portablen Empfänger etwa in Bad oder Küche hören möchte. Bei Geräten, die in die HiFi-Anlage integriert werden sollen, erfolgt die Anbindung dann über einen Cinch-, optischen S/PDIF- oder Klinkenstecker-Ausgang. Viele WLAN-Radios können nicht nur Musik aus dem Internet empfangen, sondern auch die eigene Musik-Sammlung vom PC oder einem externen Speichermedium im Heimnetzwerk abspielen.
Inzwischen gibt es eine riesige Auswahl sowohl an portablen Empfängern als auch an Radios, die sich als Bestandteil in die heimische Stereo-Anlage integrieren lassen.
Webradio, Podcasts, Musik-Streaming-Dienste und mehr
Die Bedienung der WLAN-Radios ist in der Regel ein Kinderspiel. Nach dem Einschalten führen viele Empfänger sofort einen Scan durch und halten Ausschau nach WLAN-Routern. Nachdem die eigene Station gefunden wurde, muss der User in der Regel nur noch den WPA-Verschlüsselungscode des Routers mit der Fernbedienung oder den Tasten am Gerät eingeben, und schon steht die riesige Sender-Auswahl des Webradios zur Verfügung. Zumeist sind die Stationen bereits nach Ländern und Genres geordnet. Bei einigen Geräten kann man den Namen der gewünschten Station auch mit den Tasten direkt eingeben.
Viele Empfänger können neben den Radiosendern auch Podcasts, also im Netz abgelegte Audiodateien wiedergeben. Da es im Netz keinen einheitlichen Standard für Webradio gibt, können die meisten Geräte mehrere Formate, etwa MP3, WMA, AAC, OGG, FLAC, WAV oder AIFF, abspielen.
Neben Webradio-Sendern und dem Abspielen von Dateien unterstützen viele aktuelle Geräte auch Musik-Streaming-Dienste wie etwa Spotify.
Immer beliebter wird auch die Möglichkeit, Webradio vom Smartphone auf Drahtlos-Lautsprecher zu streamen. Hierfür sind Apps wie TuneIn, radio.de oder der Radioplayer nötig. Viele nutzen auch Geräte mit Sprachassistenten wie Amazon Alexa, um darüber Internetradio-Stationen zu hören. Auch auf Smart-TVs ist in der Regel der Empfang von Internetradio möglich. Hier gibt es sogar neben dem Radioton auch oft Bilder, sogenannte Slide Shows.
Als zukünftige Übertragungstechnik für mobile Geräte wird momentan 5G Broadcast entwickelt.